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„Geriatrie ist die Zukunft “
Neuer Chefarzt Dr. Henning Gockel am Klinikum Weimar ins Amt eingeführt

Weimar. Dr. med. Henning Ronald Gockel M. A. heißt der neue Chefarzt für Geriatrie am Weimarer Sophien- und Hufeland-Klinikum. Am heutigen Mittwoch wurde er offiziell in sein Amt als Chefarzt eingeführt. Die Einsegnung übernahm Rektor Pfarrer Axel Kramme. Zur Feierstunde kamen neben weiteren geladenen Gästen aus Politik, Medizin, Krankenkassen, Verbänden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses auch der Abteilungsleiter im Thüringer Sozialministerium, Dieter Bergholz, und der zukünftige Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Peter Kleine.
Dr. Gockel verfügt über jahrelange Erfahrung im Fachgebiet Geriatrie. Seit April 2014 war er als Oberarzt in der Klinik für Geriatrie, Altersmedizin, Frührehabilitation und Diabetologie des St. Marien-Hospitals in Hamm tätig. Sein dortiger Chefarzt, Dr. med. Siegfried Reinecke, hielt heute die Laudatio. Er beschreibt Herrn Gockel als sehr guten Arzt, als weltoffenen Menschen und hochgeschätzten Kollegen. „Wir haben in Hamm mit Dr. Gockel einen großartigen Oberarzt gehabt. Das Sophien- und Hufeland-Klinikum hat mit ihm einen hochkompetenten, tüchtigen und engagierten Chefarzt für Geriatrie ausgewählt“, so Dr. Reinecke.

„Geriatrie ist die Zukunft – nicht nur für Patienten, auch für Ärzte“
Unter Leitung von Chefarzt Dr. Hennig Gockel werden in der Klinik für Geriatrie alte, mehrfach erkrankte Menschen - insbesondere mit akut-internistischen, neurologischen, chirurgischen und orthopädischen Krankheiten - nach einem ganzheitlichen Konzept behandelt. In der Antrittsrede betont der 45-Jährige, dass es das Ziel in der Behandlung sei, den geriatrischen Patienten wieder möglichst viel Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen. „Hierzu ist es wichtig, auf verschiedensten Ebenen zusammenzuarbeiten: innerhalb des berufsübergreifenden therapeutischen Teams der Geriatrie, interdisziplinär mit den anderen Fachabteilungen des Klinikums und darüber hinaus im Rahmen eines geriatrischen Versorgungsnetzes, um für alle Kliniken und niedergelassenen Ärzte der Region ein verlässlicher Partner zu sein. „Geriatrie ist die Zukunft, nicht nur für Patienten, auch für die Ärzte“, hieß es in der Antrittsrede. Im Gegensatz zu anderen akutmedizinischen Disziplinen verfügt die Altersmedizin über „Möglichkeiten und Chancen“. Neben dem Faktor Zeit wurde hier genannt, „den zuweilen auf nur ein akutes medizinisches Problem verengten Blick (wieder) zu weiten, um die oft noch vielfältig vorhandenen Ressourcen des Patienten zu erkennen und gezielt zu fördern“.

„Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Bedarf geriatrischer Leistungen in der Region steigen“, berichtet Tomas Kallenbach, Geschäftsführer des Weimarer Klinikums. Weimar gehört außerdem zu den wenigen Thüringer Städten, deren Bevölkerung gegen den üblichen Abwanderungstrend weiter anwächst. Bereits jetzt seien viele alte Menschen in den anderen 13 Fachabteilungen des Weimarer Klinikums in Behandlung. Es sei daher auch Aufgabe der Geriatrie, so Gockel, diejenigen geriatrischen Patienten auszuwählen, die von einer Behandlung auf unserer Station voraussichtlich am meisten profitieren. Flankierend sollen geriatriefreundliche Strukturen auf anderen Stationen etabliert werden. Grundsätzlich deckt die Weimarer Akutgeriatrie die gesamte Breite des Fachgebietes ab. Als einen ersten Schwerpunkt wurde unter anderem die Alterstraumatologie in enger Zusammenarbeit mit der Orthopädie und Unfallchirurgie genannt.

Geriatrie erweitert das Weimarer Leistungsspektrum auf insgesamt 14 Fachkliniken
Das Weimarer Klinikum übernimmt den Versorgungsauftrag für Geriatrie erstmalig. „Seit dem Jahr 2005 haben wir uns um das Fachgebiet bemüht“, so Kallenbach. Im 7. Thüringer Krankenhausplan wurde der Versorgungsauftrag für das Weimarer Klinikum mit 35 Betten und 10 tagesklinischen Plätzen verankert. Dafür waren umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig. Für den Neubau hat der Träger, die Stiftung Sophienhaus und der Marienstift Arnstadt, über sechs Millionen Euro aus Eigenmitteln bewilligt. Station und Tagesklinik bilden eine Einheit und sind räumlich nah beieinander. Die Klinik für Geriatrie erweitert das fachlich breitaufgestellte Leistungsspektrum zusätzlich auf nun insgesamt 14 Kliniken.

Dr. Henning Ronald Gockel ist 1973 in Erwitte im Kreis Soest in Nordrhein-Westphalen geboren und aufgewachsen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Medizinstudium am der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster hat er im Jahr 2000 mit der Abschlussnote sehr gut abgelegt. Seine erste berufliche Station mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Endokrinologie, Rheumatologie und Infektbiologie war in der Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsklinikums in Münster. Seit 2014 ist er Facharzt für Innere Medizin. Zwei Jahre später erwarb er die Zusatzbezeichnung Geriatrie. Dr. Gockels berufliche Karriere wurde begleitet von Stipendien, darunter eines für eine einjährige klinische Tätigkeit in der Tropenmedizin in Peru.

Von der Heilkraft des Tanzens: Brigitte Backhaus begeistert Geriatrie-Patienten  [02.08.2019]

Biodanza in der Geriatrie: Brigitte Backaus (in Weiß) mit den Patienten des Weimarer Klinikums, darunter auch Monika Witzmann (mit Mütze) . Foto: Thomas Müller

„Ich habe schon seit vielen Jahren nicht mehr getanzt. Es hat mir richtig gut getan, auf so eine tolle Weise in Bewegung zu kommen – auch wenn es ein kleines bisschen anstrengend war“, berichtet Monika Witzmann begeistert. Die Seniorin ist Patientin in der Klinik für Geriatrie am Sophien- und Hufeland-Klinikum und hat erstmals an einem „Biodanza“-Kurs teilgenommen.

„Biodanza“ ist eine bewegungs- und erlebnisorientierte Methode, die altes Wissen über die Heilkraft des Tanzens mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbindet. Die geriatrischen Patienten, deren motorische Fähigkeiten es zulassen, haben einmal pro Woche die Möglichkeit, an einem einstündigen Biodanza-Kurs teilzunehmen. Das Ziel des Kurses besteht darin, mithilfe speziell ausgewählter Musik eine Harmonie zwischen Motorik, Denken und Fühlen herzustellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Patienten im Stehen bewegen oder die Übungen aufgrund ihrer Erkrankung im Sitzen, wie beispielsweise im Rollstuhl, vornehmen. 

Dieses besondere Angebot wurde von Brigitte Backhaus ins Leben gerufen. Die ehemalige Medizintechnik-Leiterin des Klinikums ist ausgebildete Biodanza-Trainerin. Das Herz der Weimarerin schlägt seit jeher für die Musik und seit Beginn ihres Ruhestands leitet sie eigene Biodanza-Kurse. So begeistert sie bundesweit von der Volkshochschule Weimar über die Biodanzaschule Leipzig bis hin zur Insel Hiddensee andere Menschen für das Tanzen und steckt sie mit ihrer Energie und Lebensfreude an. 

Am Weimarer Klinikum möchte Brigitte Backhaus mit ihren Kursen zu einer schnelleren Genesung der Patienten beitragen. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass Biodanza bei Menschen im hohen Alter eine herausragende Wirkung erzielt – etwa bei der Rehabilitation motorischer Fähigkeiten, bei der Wiedergewinnung des Selbstwertgefühls oder in der Steigerung der Lebensqualität“, erklärt die Kursleiterin.
Auch das Ärzte-Team der Klinik für Geriatrie ist vom Biodanza-Konzept überzeugt: „Ich kann bestätigen, dass die Kurse unseren Patienten sehr gut tun und eine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben“, berichtet Chefarzt Dr. med. Henning Gockel.  

Von den Patienten wird das neue Angebot sehr gut angenommen. Seit Oktober 2018 veranstaltet Brigitte Backhaus die Kurse, an denen jeweils rund 15 Patienten teilnehmen. „Es bereitet uns viel Freude, gemeinsam in Bewegung zu sein und wir genießen es sehr, dass wir als Patienten eine Stunde lang unsere Beeinträchtigungen vergessen können. Ich freue mich schon auf den nächsten Kurs“, berichtet Teilnehmerin Monika Witzmann.

 

  
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