Aktuelles > News/Pressemeldungen > Einsatz des Weimarer Klinikums gegen Keime mit Silber belohnt

Leistungssteigerung in der Händehygiene: Das Silberzertifikat für das Weimarer Klinikum nahm das Hygieneteam (v.li. Tanja Ballmann, Carina Markert, Prof. Dr. Wolfgang Pfister, Nancy Worf und rechts außen Dr. Christof Lascho) und Geschäftsführer Tomas Kallenbach in diesen Tagen entgegen. Foto: Thomas Müller

 

Aufstieg zur zweithöchsten Auszeichnungsstufe der „Aktion saubere Hände“

Das Weimarer Klinikum erlangt nach Bronze nun erstmalig das anspruchsvolle Silberzertifikat der „Aktion saubere Hände“. Es attestiert dem Krankenhaus einen sehr hohen Standard in der Händehygiene.

„Die Latte der Anforderungen, um das Zertifikat zu erhalten, wird jedes Jahr höher gelegt“, berichtet die Nancy Worf, leitende Hygienefachkraft. „Wir freuen uns daher besonders, dass mit dem Silber-Zertifikat 2018/2019 der Sprung in den erlesenen Zirkel von landesweit nur drei Kliniken gelungen ist“.

Die regelmäßige und gründliche Händedesinfektion gilt als ein wesentlicher Faktor bei der Vermeidung von Infektionen insbesondere mit multiresistenten Keimen. Eine wesentliche Anforderung war es, nicht allein die reine Händedesinfektion zu dokumentieren und zu schulen, sondern auch die tägliche Arbeit direkt am Patientenbett zu prüfen. „Wir sind speziell ausgebildet und schauen ganz genau hin.“, erklärt Nancy Worf. Insgesamt 3000 sogenannte Compliance-Beobachtungen waren von den Initiatoren der Kampagne vorgeschrieben, 3300 konnten sie und ihrer Kolleginnen in den vergangenen 18 Monaten neben ihren weiteren Aufgaben im Weimarer Klinikum realisieren.

Die geschulten Hygienefachkräfte achten bei ihren Beobachtungen auf die Einhaltung der von der Weltgesundheitsorganisation definierten Regeln, also dass vor und nach Kontakt mit dem Patienten, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit infektiösem Material sowie nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung die Hände desinfiziert werden müssen. Die so gewonnenen Ergebnisse zeigen auf, wo sich eventuelle Schwachstellen der Händedesinfektion befinden und in einem nächsten Schritt das gesamte Klinikpersonal gezielter und letztendlich effizienter geschult werden muss. Die Schulungen finden in Zusammenarbeit mit den Krankenhaushygienikern für alle Mitarbeitenden jeder Station bzw. jedes Bereiches mindestens zweimal im Jahr statt. Zusätzlich unterstützen ein Aktionstag sowie die Teilnahme am überregional organisierten Erfahrungsaustausch die Bemühungen für mehr Patienten- und Mitarbeitersicherheit. Eine Lenkungsgruppe bestehend aus Pflegedienstleitung, Ärztlichem Direktor, Chefarzt und Hygieneteam ist ebenfalls etabliert. Sie transferieren die Händedesinfektion als priorisiere Hygienemaßnahmen an alle Mitarbeiter des Klinikums.

Zum Erreichen des Silberzertifikates gehörte auch eine definierte Anzahl an Hygienespendern. „Hier liegen wir mit 120 Prozent über den Vorgaben der Aktion saubere Hände“, berichtet Chefarzt Dr. med. Christof Lascho,  Krankenhaushygieniker des Klinikums. „Wir sehen uns mit dem Silberzertifikat sehr gut gerüstet, die hygienischen Herausforderungen der Zukunft insbesondere den Umgang mit multiresistenten Erregern zu meistern. Unsere Zielsetzung ist es nicht nur den sehr guten Standard zu halten. Wir etablieren beispielsweise auch weiterhin Bett-Spender im Klinikum, um die Wege zur Händedesinfektion zu verkürzen.“

Die Aktion saubere Hände als nationale Kampagne gibt es seit zehn Jahren mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit. Bundesweit haben 101 Kliniken Silber erreicht. Im Freistaat Thüringen sind es drei Krankenhäuser, welche die Anforderungen geschafft haben.

 

Signale von Körper und Seele deuten: Fortbildung der Diakonie in der Krankenpflegeschule des Weimarer Klinikums  [11.06.2019]

Freudige Gesichter nach der Weiterbildung „Diakonie Care“: Die Teilnehmerinnen mit Oberin Rosmarie Grunert (rechts) sowie den Trainerinnen Gabriele Kuhnt (vordere Reihe links) und Christa Klemm (hintere Reihe, 2. von rechts)
Foto: Doreen Fritsch-Päsel

Eines ist gewiss: Pflegekräfte arbeiten mit großem Einsatz und übernehmen ein vielfältiges Aufgabengebiet. So sind sie etwa Bezugsperson ihrer Pflegebedürftigen, leisten Unterstützung für den ärztlichen Dienst und stehen den Angehörigen als Ansprechpartner zur Verfügung. Dabei sind sie in ihrer täglichen Arbeit hohen körperlichen und seelischen Anforderungen ausgesetzt.
Damit Beschäftigte in der Pflege gesund bleiben und ihren Beruf lange und gerne ausüben können, hat der Diakonie Bundesverband eine Fortbildung zur Gesundheitsförderung und Prävention entwickelt und zertifiziert. Die Veranstaltung wurde unter der Regie von Oberin Rosmarie Grunert am Sophien- und Hufeland-Klinikum umgesetzt.

 

An der Fortbildung unter dem Titel „DiakonieCare: Geistesgegenwärtig Pflegen!“ haben sich 22 Pflegekräfte aus dem Weimarer Klinikum und der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein  beteiligt. Die Veranstaltung bestand aus sechs Modulen, in denen die Referentinnen Gabriele Kuhnt und Christa Klemm verschiedene Methoden zur Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge vermittelt haben. Auch spirituelle Ansätze wurden durch die beiden Schwestern des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf vorgestellt. Dabei bildete die Arbeit in kleinen Gruppen einen Großteil der Fortbildung: Zunächst wurden den Teilnehmerinnen theoretische Inhalte vermittelt, die sie anfangs eigenständig reflektiert und im Anschluss mit zwei bis drei weiteren Personen erörtert haben. Die Pflegekräfte haben dabei unter anderem erfahren, wie sie die Signale ihrer Seele und ihres Körpers deuten und verstehen, in kritischen Situationen innehalten und mit Leid oder Brüchen im Leben umgehen können. Einen Schwerpunkt bildete auch der Themenblock „In Beziehungen arbeiten“, in dem die gelingende Kommunikation am Arbeitsplatz und das Thema Verzeihen im Fokus standen. Da die Pflegenden im Krankenhaus oder in der stationären ambulanten Altenhilfe tätig sind, ergab sich so ein Austausch, der die verschiedenen Facetten des Pflegeberufs beleuchtete.  

 


„In der Weiterbildung haben wir gelernt, unsere Stärken und Schwächen noch besser einzuschätzen“, berichtet Katrin Traut, die als Lehrerin der Krankenpflegeschule an der Fortbildung teilgenommen hat. Sie erklärt: „Die Erfahrungen in der Arbeitswelt wirken sich häufig auf den privaten Bereich aus – etwa wenn Pflegekräfte mit Schicksalsschlägen konfrontiert werden. Die Weiterbildung hat den Teilnehmerinnen eine Möglichkeit geboten, sich zu öffnen und Entspannungstechniken zu  lernen, die man als Lösungsstrategien für Alltag und Beruf nutzen kann.“
Diese positive Einschätzung teilten auch die anderen Mitstreiter, die ihre Gedanken in einer Evaluation notiert  haben.  So schrieb eine Teilnehmerin: „Ich habe gelernt, sehr viel deutlicher zu kommunizieren und nachzufragen, ob ich verstanden werde. Außerdem setze ich bewusster Grenzen.“ Auf die Frage, inwiefern sich die Weiterbildung auf ihren Berufsalltag ausgewirkt hat, antworteten die Pflegekräfte unter anderem: „Wenn ich mich einmal ärgere möchte ich mir künftig überlegen, ob sich das wirklich lohnt“, „Es fällt mir leichter, Verbesserungsvorschläge einzubringen“ oder „Ich möchte jetzt auch einmal an mich denken“.

Aufgrund der außerordentlich positiven Resonanz von Teilnehmern und Veranstaltern ist geplant, in der Zukunft eine weitere Fortbildung anzubieten.

  
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