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Klinikum Weimar: Ausgezeichnet bei Händedesinfektion
In 30 Sekunden mehr Patientensicherheit

Weimar. Für eine gute Händedesinfektion im Rahmen der Kampagne „Aktion saubere Hände“ ist das Weimarer Klinikum von der WHO mit Bronze ausgezeichnet worden. Das Zertifikat spiegelt die genaue und kontinuierliche Umsetzung der Händehygiene wider. Ausschlaggebend dafür waren die jährliche Steigerung des Händedesinfektionsmittelverbrauches, die daraus errechneten Händedesinfektionen pro Patiententag sowie die fachgerechte, regelmäßige Schulung des medizinischen Personals.
Krankenhäuser können seit Juni 2011 mit dem Zertifikat dieser Aktion für die Laufzeit von einem Jahr ausgezeichnet werden. Von den insgesamt 45 Thüringer Kliniken beteiligen sich  bislang 29 Kliniken. Neben dem Weimarer Klinikum haben im Freistaat nur acht weitere Krankenhäuser eine Zertifizierungsstufe erreicht, darunter drei Gold, zwei Silber und vier ebenfalls Bronze.

„Jetzt haben wir sozusagen die Bestätigung erhalten, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“, freut sich Hygienefachschwester Nancy Worf. „Wir bleiben dran, dieses gute Ergebnis aufrechtzuerhalten und auszubauen!“ Schwester Nancy Worf und ihre beiden Hygiene-Kolleginnen wissen, dass die Angst, eine Infektion im Krankenhaus übertragen zu bekommen, allgemein groß ist. „Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an das medizinische Personal, dies zu verhindern.“

Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze werden im wahrsten Sinne des Wortes von Hand zu Hand überreicht. Genau 30 Sekunden braucht die richtige Händedesinfektion. Dies klingt nach so wenig Zeit und ist im Klinikalltag doch nur durch gemeinsame große Anstrengungen schaffbar. Regelmäßige Fortbildungen gehören deshalb zu den wichtigsten Aufgaben der Weimarer Hygienefachkräfte. „Bei unseren Schulungen kommt eine spezielle UV- Lampe zum Einsatz, die immer wieder für einen AHA-Effekt sorgt. Sie zeigt dem Betrachter an, welche Hand-Stellen nicht ausreichend mit Händedesinfektionsmittel benetzt worden sind. Das sind vor allem die Daumen oder die Handaußenflächen.“, weiß die Hygienefachkraft.
Nicht nur das medizinische Personal braucht den bewussten Umgang. Einmal im Jahr veranstaltet das Klinikum Weimar einen Aktionstag zur Händedesinfektion für die interessierte Öffentlichkeit. Dann können sich Patienten und Besucher über die Krankenhauserreger im Einzelnen informieren und selbst die Sorgfältigkeit ihrer Händedesinfektion mittels UV- Lampe überprüfen.

Das Sophien- und Hufeland-Klinikum beteiligt sich seit dem Jahr 2009 an der Aktion „Saubere Hände“. Während dieser Zeit konnte der Verbrauch an Händedesinfektionsmittel um das Doppelte gesteigert werden, mittlerweile auf jährlich etwa 2000 Liter. Zwischenzeitlich sind auch alle Zugangsbereiche zu den Patientenzimmern mit Desinfektionsmittelspendern ausgestattet worden. Besucher und Angehörige sind gebeten, an den Hygienemaßnahmen mitzuwirken. Verhaltenshinweise gibt es beispielsweise auf der Internetseite des Klinikums unter der Abteilung Hygiene.

Edson kann wieder laufen  [03.08.2020]

Das Treppensteigen klappt schon sehr gut: Edson verabschiedet sich nach langer Zeit von Schwester Katrin Ruiter sowie von den Chefärzten (sitzend, von links) Dr. Thomas Rusche, PD Dr. Wolfram Kluge und PD Dr. Olaf Bach (zugleich Ärztlicher Direktor des Klinikums). Foto: Sandra Hellmuth

Der kleine Edson hat es endlich geschafft: Nachdem er geduldig und tapfer acht lange Monate im Sophien- und Hufeland-Klinikum verbracht hat, konnte sich der Junge aus Angola jetzt über seine Entlassung freuen. Durch den Verein Friedensdorf International wurde er im November 2019 mit einer schwerwiegenden chronischen Knochenentzündung in der Kinderklinik aufgenommen. Die Hilfseinrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland zu holen und nach dem Abschluss der Behandlung zu ihren Familien in die Heimat zurück zu bringen.

Als Edson nach Weimar kam, konnte er bereits seit über einem Jahr nicht mehr laufen. „Die schweren Entzündungen haben zu einem Abbau der Knochen beider Beine, des rechten Arms und der rechten Hüfte geführt“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Thomas Rusche. In sieben langen und komplizierten Operationen, die größtenteils die Chefärzte der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, PD Dr. Olaf Bach  und PD. Dr. Wolfram Kluge, vorgenommen haben, wurden die Knochenentzündungen fachmännisch versorgt. Dr. Rusche betont, der Behandlungserfolg sei zu einem großen Teil auf das reibungslose Zusammenspiel der unterschiedlichen Berufsgruppen im Klinikum zurückzuführen: „Die Operationen haben teilweise acht Stunden und länger gedauert, dabei haben neben den Operateuren auch die Anästhesisten und OP-Pflegekräfte eine fantastische Arbeit geleistet. Die Schwestern auf der Station haben sich rührend um ihn gekümmert und das Team der Physiotherapie hat sehr engagiert mit Edson trainiert.“

Der Verlauf des schwierigen Behandlungsprozesses wurde fotografisch dokumentiert. Die entstandenen Aufnahmen sollen im Herbst unter der Regie von Dr. Thomas Rusche in einer Ausstellung im öffentlichen Raum Weimars präsentiert werden. Die Fotos sind zum Teil sehr bewegend und würdigen die Arbeit der zahlreichen Mitarbeitenden, die Edson während seines langen Klinikaufenthaltes betreut haben.

 

  
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