Machen auf die besondere Situation von Frühgeborenen am Weimarer Klinikum aufmerksam: Beschäftigungstherapeutin Melanie Simon, Oberärztin Dr. Magdalena Beyer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Myriam Schapp und Schülerin Zoe Wiedermann (von links).
Foto: Sandra Hellmuth
Fast jedes zehnte Baby in Deutschland kommt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und ist somit ein Frühgeborenes. Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie schwierig sich für „Frühchen“ der Start ins Leben gestaltet und was dies für die Familien bedeutet, wurde der Welt-Frühgeborenen-Tag ins Leben gerufen. In jedem Jahr wird am 17. November mit der Aktion „Purple for Preemies“ weltweit durch verschiedene Beleuchtungsaktionen in der Farbe Lila auf die Bedürfnisse von Frühgeborenen und ihren Familien hingewiesen.
In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Sophien- und Hufeland-Klinikums werden jährlich mehr als 200 Frühgeborene betreut. Das Team der Neonatologie – der Station für Frühgeborene – beteiligt sich seit einigen Jahren am internationalen Aktionstag. In diesem Jahr wurde gemeinsam mit Beschäftigungstherapeutin Melanie Simon und einigen Patientinnen der Station für Kinder- und Jugendpsychosomatik und Psychotherapie ein Bereich des Klinikums liebevoll mit selbst gebastelten Frühchen-Söckchen geschmückt – natürlich in der Aktionsfarbe Lila.
Die Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, PD Dr. Kristin Kipp, und ihr Team sind sich der emotionalen Reise bewusst, die Eltern von Frühgeborenen durchleben. „Freude und Sorge liegen nah beieinander. Die Phase der engmaschigen Überwachung beginnt bereits Wochen vor der Geburt. In manchen Fällen kommt es auch ganz überraschend zur Frühgeburt des Kindes. Die Geburt leitet dann eine aufregende und hoffnungsvolle Zeit ein. In dieser Phase benötigen die Kleinsten nicht nur spezialisierte medizinische Versorgung, sondern auch liebevolle Zuwendung, um den frühen Start ins Leben optimal zu bewältigen“, sagt die Chefärztin.
Im Sophien- und Hufeland-Klinikum sind die Kleinen bestens versorgt, da die Klinik über ein Perinatalzentrum der zweithöchsten Versorgungsstufe (Level-2) verfügt, das während der Schwangerschaft, bei der Geburt und auch danach hohe Qualitätsstandards setzt. „Selbst sehr kleine Kinder, die ab der 29. Schwangerschaftswoche geboren werden und mindestens 1250 Gramm wiegen, werden bei uns hervorragend versorgt", betont Dr. Kipp. In einer freundlichen und familiären Atmosphäre legt man besonderen Wert auf die intensive Beziehung zwischen Eltern und Kind. Dazu gehört beispielsweise das unmittelbare "Känguruhen" nach der Geburt, bei dem ein enger Hautkontakt zum Kind ermöglicht wird, um die Bindung zu stärken und die Entwicklung der Frühgeborenen zu fördern. „Die Eltern erhalten Anleitung von unserem Pflegepersonal, um ihre Kinder täglich zu versorgen, bis sie stark genug für das Familienleben zu Hause sind", erklärt die Chefärztin.